Ökonomisierung von Kunst und Bildung
EssayErfahrungen mit dem britischen Hochschulsystem
Ein „Vorleben“ in London
Die Berufung an die Brunel University London im Jahr 2005 markierte einen entscheidenden Wendepunkt in meiner künstlerischen und beruflichen Entwicklung. Nach teils unbezahlten Lehraufträgen in Deutschland bekam ich dort eine feste Vollzeitstelle und unterrichtete BA-, MA- und PhD-Studierende in Komposition, Sonic Arts und weiteren Fächern.
Als ich mich 2016 entschied, das britische Hochschulsystem zu verlassen, stieß das in Deutschland oft auf Unverständnis – insbesondere bei Kolleg:innen, die sich nichts sehnlicher als eine solche feste Vollzeitstelle gewünscht hätten. Meine Beweggründe lagen vor allem in der grassierenden Ökonomisierung von Kunst und Bildung, in den Widersprüchen eines Systems, das zwischen Bildungsauftrag und Marktlogik zerrieben wird. Diese elf Jahre haben mich sowohl pädagogisch als auch künstlerisch nachhaltig geprägt. Hochmotiviert zum Unterrichten nach Großbritannien gegangen, wurde mir selbst nach und nach bewusst, wie grundlegend sich das britische Hochschulsystem vom deutschen unterscheidet. Dieser Aufsatz soll einige Differenzen erhellen.
Wir Kontinentaleuropäer:innen neigen dazu, alles jenseits des Ärmelkanals pauschal „England“ zu nennen. „Say Britain, not England!“ war deshalb eine der ersten Korrekturen, die ich von meinen ansonsten überhaupt nicht oberlehrerhaften Kolleg:innen hörte. Die Unterscheidung zwischen England, Schottland, Wales und Nordirland ist im Vereinigten Königreich kein Detail, sondern Teil des nationalen Selbstverständnisses, und die ehemaligen Commonwealth-Staaten stehen noch einmal auf einem ganz anderen Blatt. Was in Deutschland meist locker gesehen wird, ist dort ein kulturelles Minenfeld – wie so vieles diplomatisch kaschiert, aber klar benannt.
Die Arbeit als hauptberuflicher Hochschullehrer in England eröffnete mir neue Perspektiven und konfrontierte mich mit einem anderen Zugang zur Neuen Musik. Das lag nicht zuletzt am inspirierenden Komponisten-Kollegium der Brunel Music Faculty mit Persönlichkeiten wie Bob Gilmore, Richard Barrett, John Croft, Jennifer Walshe oder Christopher Fox. Im Vergleich zu Deutschland empfand ich das britische System insgesamt als offener und weniger reglementiert, nicht nur im künstlerischen, sondern auch im akademischen Diskurs.
Vermeintlich bewährte Wege wurden von Semester zu Semester kritisch hinterfragt und Inhalte verändert. Beispielsweise entwickelten wir Hauptamtlichen an Brunel Music nach und nach ein Curriculum, in dem alle BA-Studierenden im ersten Jahr in Komposition, Instrumentalspiel, elektronischer Musik, Improvisation, Musikwissenschaft und "Musicianship" (praktische Fragen des Musiker:innendaseins) unterrichtet wurden. Angesichts der globalen Bedeutung britischer Popmusik überrascht es kaum, dass sie auch an den Hochschulen eine Rolle spielt. Beeindruckt hat mich grundsätzlich die Flexibilität, sich auf andere Musiktraditionen einzulassen. Gleichzeitig blühte in London eine kleine und lebendige experimentelle Musikszene auf, etwa in und um das Cafe OTO in Dalston. Unser Residenzensemble war für einige Jahre Anton Lukoszeviezes Apartment House, das auch Kompositionen unserer Studierenden aufführte.
Gleichzeitig erhielt ich Einblicke in die sozialen und ökonomischen Verwerfungen des britischen Hochschulsystems. Oft genug kam mir London bei der wöchentlichen Ankunft am Flughafen Heathrow wie eine Parallelwelt vor. In der schillernden Metropole pflegte auch die Universitätsleitung eine Business-Rhetorik aus „Excellence“ und „Global Leadership“, die mit der tristen Realität prekärer Arbeitsverhältnisse und finanzieller Engpässe kollidierte. Zwischen Ankunftshalle und Büro fühlte ich mich wie ein Pendler zwischen zwei Welten. Aus einer europäischen Bildungstradition kommend, in der Wissen als öffentliches Gut gilt, fand ich mich plötzlich in einem System wieder, das Bildung wie eine Ware behandelt. Es zeigte mir auf schmerzhafte Weise, wie tief die Gesetze des Marktes in Großbritannien Kunst- und Hochschullandschaft durchdrungen haben. Noch heute erscheint es mir wie eine Szene aus einem schlechten Film, dass der Dekan unser Team allen Ernstes anwies (!), Vorträge an örtlichen Gymnasien zu halten, um dort Musikstudierende zu rekrutieren.
Eines Tages erklärte mir eine Verwaltungsperson – intern „henchwoman“ genannt, nicht zuletzt wegen ihres Namens, der sich mit „Holzkopf“ übersetzen ließe –, sie habe den Türcode unseres Postraums auf „1966“ geändert: das Jahr jenes schicksalhaften WM-Sieges von England über Deutschland. Das sollte wohl witzig sein – für mich war es ein Realitätscheck: In Deutschland gehörte ich nicht zu den typischen Opfern von Alltagsrassismus, in England war ich plötzlich „der Deutsche“.
Mein Abschied von der finanziell abgesicherten akademischen Karriere fiel fast mit dem Brexit-Referendum zusammen. Rechtsextreme politische Strömungen befeuerten nicht nur die politische, sondern auch die intellektuelle und kulturelle Entfremdung der Insel von Europa. Während der Kampagne machte sich eine zunehmend fremdenfeindliche und rassistische Stimmung breit. Die Brunel University lag ausgerechnet im damaligen Londoner Wahlkreis von Boris Johnson – über hundert Jahre lang eine Tory-Hochburg, in der die Mehrheiten ausgerechnet dann zu bröckeln begannen, als der muslimische Vorsitzende unseres AStA gegen „BoJo“ und für Labour kandidierte.
Anders als in Deutschland bestand meine Tätigkeit in Großbritannien nicht nur aus Lehre und künstlerischer Praxis. Von den umfangreichen Berichtspflichten, den schriftlichen Modulbeurteilungen in jedem Semester und den jährlichen Evaluationen durch Studierende und Vorgesetzte wird noch die Rede sein. Zunehmend wichtig wurde auch die sogenannte “pastoral care”, also die psychosoziale Betreuung der Studierenden. Als der Fakultätsrat beschloss, mich in Zukunft zum Senior Tutor – zuständig für alle Belange der Studierenden – zu machen, war mir klar, dass ich die Reißleine ziehen musste, wenn ich nicht wollte, dass administrative Aufgaben in Zukunft mein Leben dominierten.
Hinzu kam, dass von allen Lehrenden zunehmend eine fünftägige Präsenz auf dem Campus erwartet wurde – bei gleichzeitiger Forderung nach "künstlerischer Exzellenz". Jede Abwesenheit für eigene Konzerte oder Aufführungen musste schriftlich beantragt, begründet, fast erkämpft werden. Sollte ich etwa im Büro komponieren? Akademische Freiheit sieht anders aus.
Das System verlangte alles und gab wenig zurück. Auch als Künstler hatte ich wenig Freiraum. In elf Jahren gab es nur drei Aufführungen meiner Musik auf der Insel – viel weniger, als ich aus Deutschland gewohnt war. Die Möglichkeiten, als Nicht-Brite auf der Insel künstlerisch tätig zu sein, waren eher bescheiden. Ich hatte oft das Gefühl, dass dahinter der Gedanke stand: „Was will er denn hier, wo er doch in Deutschland viel mehr Möglichkeiten hat?“ Auch meine Arbeit mit Sprache oder meine Projekte mit den sprechbohrern stießen auf höfliches, aber sprachloses Schweigen in einem Umfeld, in dem Mehrsprachigkeit als exotisch und gerade Deutsch manchmal als latent bedrohlich empfunden wird.
Meine Entscheidung, Großbritannien zu verlassen, kam keinen Tag zu früh. Eine überproportional gestiegene Arbeitsbelastung, die unsichere Rechtslage für EU-Bürger:innen und der insgesamt wachsende Druck hatten mich in den ärztlich diagnostizierten Burn-out getrieben. Dass wenig später auch in Deutschland ein ähnlicher Alltagsrassismus unter dem Deckmantel einer sogenannten „Migrationsdebatte“ gesellschaftsfähig werden würde, hätte ich mir damals nicht träumen lassen.
Die Integration der Kunst in die Universitäten
Eine Sonderstellung der Kunst- und Musikhochschulen mit eigenen Gesetzen und Verordnungen wie in Deutschland existiert im Vereinigten Königreich nicht. Vielmehr werden künstlerische Fächer wie Violine oder Komposition auch an Universitäten gelehrt. Traditionsreiche Institutionen wie das Royal Conservatory oder die Guildhall School of Music & Drama sind de facto in das Universitätssystem integriert. Dennoch unterscheiden sich die britischen Konservatorien in Mentalität, Finanzierung und Struktur von den Universitäten: Sie haben ein eigenes Bewerbungssystem (CUCAS) und bieten spezifischere Studiengänge an.
Die Unkenntnis des britischen Hochschulsystems zeigt sich in deutschen Debatten oft in einem von Dünkel geprägten Gegeneinander von Musiker:innen und Musikwissenschaftler:innen. Ich habe mehrfach erlebt, dass Instrumentalist:innen aus dem englischsprachigen Raum ihren Doktortitel in Deutschland lieber verschweigen – aus Angst, fälschlicherweise für Theoretiker:innen gehalten zu werden, obwohl sie etwa in Klarinette, Klavier oder Komposition promoviert haben. In Großbritannien ist künstlerische Forschung längst institutionell verankert: Hochschulen wie die University of the Arts London oder die Guildhall School of Music and Drama vergeben eigenständig PhD-Titel im Bereich „practice-based research“. In Deutschland war das Promotionsrecht traditionell den Universitäten vorbehalten. Musik- und Kunsthochschulen mussten kooperieren oder Umwege gehen. Doch es tut sich etwas: In Österreich sind eigenständige Kunstuniversitäten längst etabliert – etwa in Graz, Wien oder Linz. Auch in Deutschland entstehen erste Strukturen, die künstlerische Forschung auf Augenhöhe mit der Wissenschaft verankern sollen – etwa durch das Berliner Förderprogramm Künstlerische Forschung oder den Promotionsstudiengang Dr. sc. mus. der HfMT Hamburg. Ob sich die gesellschaftliche Wahrnehmung dadurch tatsächlich verändert, bleibt abzuwarten.
Von der Bildung zur Ware – Studiengebühren und ihre Auswirkungen
„Studieren“ bedeutete für mich nie nur den Erwerb von Fertigkeiten und Wissen. Wo Musik und Kunst nur noch als „Ware“ betrachtet werden, wird der Raum für kreative Entfaltung immer enger. Auf diese Geringschätzung umfassender Bildung im Humboldt’schen Sinne zielte Hanns Eislers Bonmot: „Wer nur etwas von Musik versteht, versteht auch davon nichts“. Als ich Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre studierte, war es noch möglich, ein Studium als geistige Entdeckungsreise zu begreifen – mit Zeit für Irrwege, Eigenzeit, interdisziplinärer Neugier. Niemand verlangte, das Studium in genau sechs Semestern zu „optimieren“. In Großbritannien dagegen habe ich später erlebt, wie ein ideologisch aufgeladenes, marktorientiertes Hochschulsystem diesen Bildungsbegriff weitgehend verdrängt hat. Und auch in Deutschland schaffen Bologna-Prozess, verschulte Modularisierung, verkürzte BAföG-Zeiten und wachsender Selbstoptimierungsdruck ein Klima, in dem sich Studierende zunehmend selbst „ökonomisieren“ – nicht unbedingt auf Druck der Hochschulen, sondern aus Angst vor Lücken im Lebenslauf. Der Schaden für die Persönlichkeitsbildung lässt sich weder in Rankings noch in Credit Points messen. Es ist ein leiser Verlust, der entsteht, wenn Neugier sich keine Zeit mehr nimmt, Umwege zu gehen.
Ein Kernproblem des britischen Hochschulsystems sehe ich darin, dass die gesellschaftliche Diskussion fast ausschließlich unter ökonomischen Nützlichkeitserwägungen geführt wird. Der gesellschaftliche Wert von Bildung wird unterschätzt, während eine aggressive, auflagengetriebene Boulevardpresse eine Neiddebatte anheizt, die ein Zerrbild vom Studieren als teurem Privatvergnügen einer privilegierten Minderheit verbreitet – was es durch die hohen Studiengebühren de facto auch zu werden droht. Einer Studie des unabhängigen Think-Tanks Higher Education Policy Institute zufolge glauben 20 % der Befragten, ein Universitätsabschluss sei „Zeitverschwendung“. Laut Times fordert der Spitzenkandidat der schottischen Konservativen die Streichung von Mitteln für „sinnlose“ Universitätskurse, die keinen greifbaren Nutzen bringen. Als Beispiele nennt er Studiengänge wie Popmusik, Kostümdesign und internationales Hotelmanagement und betont die Notwendigkeit, Bildung auf Ergebnisse und Wirtschaftswachstum auszurichten.
Während in Deutschland für ein Erststudium innerhalb der Regelstudienzeit keine Studiengebühren erhoben werden, ist die Situation in England völlig anders. Seit 2017 liegt die Obergrenze für Studiengebühren bei 9250 Pfund pro Jahr und soll bis 2025/26 auf 9535 Pfund steigen. Ein dreijähriges Bachelor-Studium kostet dann umgerechnet rund 34000 Euro – Lebenshaltungskosten oder weiterqualifizierende Abschlüsse wie Master und Promotion nicht eingerechnet. In Städten mit horrenden Mieten wie London können sich viele ein Studium von vornherein nicht leisten. Einmal habe ich ausgerechnet, dass es etwa fünfmal günstiger war, während der Unterrichtstage auf dem Campus zu wohnen und jede Woche nach Köln zu fliegen, als sich in London permanent ein Zimmer zu mieten.
Der Ursprung dieser Entwicklung liegt in den 1980er Jahren, als Margaret Thatcher (nicht nur) das Bildungssystem nach marktliberalen Prinzipien umkrempelte. Die nachfolgenden Regierungen haben diesen Kurs fortgesetzt. Labour-Premier Tony Blair forderte und förderte zwar die drastische Erhöhung der Studierendenzahlen, führte 1998 aber Studiengebühren ein, die seitdem kontinuierlich gestiegen sind. Die 2024 an die Macht gekommene Labour-Regierung unter Keir Starmer kündigte zwar Besserung an, hält aber letztlich an der Austeritätspolitik fest. Die Hoffnung auf eine Abkehr vom neoliberalen Kurs im Hochschulbereich hat sich vorerst zerschlagen.
Die zeitweise Deckelung der Studiengebühren hat wiederum die finanzielle Situation vieler Hochschulen verschärft. Staatliche Zuschüsse sind zurückgegangen, so dass die Unis noch stärker auf die Einnahmen aus den „fees“ angewiesen sind. Um Kosten zu sparen, werden Personalstellen abgebaut, Studiengänge oder sogar ganze Fachbereiche gestrichen. Auch an meiner ehemaligen Hochschule hat es drastische Personalkürzungen gegeben. Unter dem künstlich erzeugten Druck, an allen Wochentagen auf dem Campus präsent sein zu sollen, verließen mit mir zahlreiche Lehrende die School of Arts. Viele dieser Stellen wurden nicht neu besetzt.
Die Einführung hoher Studiengebühren und der damit verbundene finanzielle Konkurrenzkampf der Hochschulen beeinträchtigen auch die zwischenmenschlichen Beziehungen. Studierende sehen sich immer weniger als Teil einer lernenden akademischen Gemeinschaft denn als zahlende Kunden eines sogenannten „Higher Education Providers“. In ähnlich ideologischer Weise wurde bereits der traditionelle National Health Service (NHS) in „Health Care Provider“ (Gesundheitsdienstleister) umgetauft. Die Hochschulleitung heißt folgerichtig nicht Rektorat, sondern „Management“, und um Studierende zu gewinnen, investieren britische Hochschulen immense Summen in Werbung und Marketing.
Ein auf Wirtschaftlichkeit und schnellen Profit ausgerichtetes System führt zu einem ruinösen Wettbewerb zwischen den Hochschulen und zu einer Verschlechterung der Bildungsqualität. Kritisches Denken tritt in den Hintergrund, Marktlogiken bestimmen die Lehre. In der Folge wird dann schnell die Uni verantwortlich gemacht, wenn der gewünschte Abschluss nicht erreicht wird. Eltern von Studierenden, die 30.000 Pfund in ein Bachelor-Studium „investiert“ haben, sehen sich tendenziell als „zahlende Kund:innen“, und bei nicht wenigen spukt der Gedanke im Hinterkopf herum, ihre Kinder hätten sich den vertraglichen Anspruch auf einen gut benoteten Abschluss erkauft. – Was übertrieben klingt, habe ich in der Praxis tatsächlich erlebt.
Ein Indikator für diese Entwicklung ist die Noteninflation: Seit Einführung der Studiengebühren ist die Zahl der „First Class Degrees“ um 80 % gestiegen – ein klares Indiz dafür, dass die Anforderungen an die Studierenden gesenkt wurden. Gute Noten erhöhen die vom Management notorisch geforderte „student satisfaction“, die sich wiederum im Hochschulranking niederschlägt. Selbst renommierte Universitäten, die in der Vergangenheit hohe Anforderungen an die Abiturnote gestellt haben, reagieren auf den Rückgang internationaler Bewerbungen mit einer verstärkten Aufnahme inländischer Studierender. Dies wiederum verschärft den Wettbewerb unter den verbleibenden Hochschulen.
Ein zentraler Kostenfaktor für die Universitäten drückt sich in der „student-staff-ratio“ aus: dem Zahlenverhältnis von Lehrenden pro Studierenden. Gelten geisteswissenschaftliche Fächer oft a priori als unrentabel, so stehen die Musikfakultäten mit ihrem kostenintensiven Einzelunterricht ganz besonders unter Sparzwang. Finanziell lukrative „cash cows“ sind höchstens Studiengänge wie „Kreatives Schreiben“, die mit weniger Personal auskommen. In diesem Bereich konnte meine Hochschule international berühmte Autor:innen wie Fay Weldon oder Bernardine Evaristo als Professorinnen aufweisen, was wiederum dem Renommee der Hochschule zugute kam. Im Bereich der zeitgenössischen Non-Pop-Musik hingegen ist eine vergleichbare mediale Prominenz wohl kaum zu erreichen.
Ähnlich wie in Deutschland werden immer mehr akademische Stellen nur noch mit semesterweise verlängerbaren Zeitverträgen besetzt, während der Druck auf die festangestellten Lehrkräfte steigt. Gleichzeitig berichtet die Hochschulgewerkschaft UCU (University and College Union), dass die Reallöhne des Hochschulpersonals in den letzten zehn Jahren um 20 % gesunken sind – in London sind die Einkommensverluste noch gravierender.
Das System der Studienkredite
Studierende im Vereinigten Königreich finanzieren ihr Studium häufig über Darlehen: “Tuition Fee Loans” decken die Studiengebühren ab, “Maintenance Loans” die Lebenshaltungskosten. Direkte Unterhaltszuschüsse für Studienanfänger:innen in England wurden ab dem Studienjahr 2016/17 schrittweise abgeschafft und die Unterstützung neuer Studierender auf Darlehen umgestellt. Ohnehin fließt ein großer Teil des Geldes in die Unterkunft, so dass viele Studierende gezwungen sind, neben dem Studium 15 bis 20 Stunden pro Woche zu jobben. Die Rückzahlung des Kredits beginnt, sobald nach dem Abschluss ein bestimmtes Mindesteinkommen erzielt wird. Es wird jedoch geschätzt, dass bis zu 83 % aller Darlehen nie vollständig zurückgezahlt werden, da nur gut verdienende Absolvent:innen ihre Schulden innerhalb von 40 Jahren zurückzahlen können; der Rest wird danach abgeschrieben.
Hohe Studiengebühren und Verschuldung verstärken die in England nach wie vor großen Klassenunterschiede. Wohlhabende Familien können ihren Kindern ein sorgenfreies Studium ermöglichen, während Studierende aus einkommensschwächeren Schichten neben dem Studium arbeiten und ihr Studium hoch verschuldet abschließen. Ich frage mich ernsthaft, aus welchen sozialen Verhältnissen die Studierenden kommen, die es sich erlauben können, ein Orchideenfach wie Neue Musik zu studieren – und welche künstlerischen Ambitionen sie hinterher verfolgen.
Innerhalb des Vereinigten Königreichs variiert die Hochschulfinanzierung erheblich. In Nordirland werden Studiengebühren von 4750 Pfund pro Jahr fällig, während schottische Studierende in Schottland oft gebührenfrei studieren. Dies verdeutlicht die Ungleichheiten eines dezentralisierten Bildungssystems, das sich zunehmend an Marktlogiken orientiert.
"Equality, Diversity & Inclusion"
Das britische Gleichstellungsgesetz von 2010 verpflichtet Hochschulen, aktiv gegen Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Rasse, Behinderung, Religion, sexueller Orientierung und anderen geschützten Merkmalen vorzugehen. Als queerer Migrant in England hatten diese gesetzlichen Schutzbestimmungen für mich immer eine gewisse beruhigende Wirkung, zumal mir Umsetzung und Kontrolle dieser Vorschriften in Großbritannien wesentlich systematischer und verbindlicher institutionalisiert erscheinen als in Deutschland. Die britischen Hochschulen haben in der Tat sehr umfangreiche Maßnahmen zur Förderung von Gleichstellung, Diversität und Inklusion eingeführt. Dazu gehören regelmäßige Rechenschaftsberichte und Audits, mit denen überprüft wird, ob die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden.
Die Hochschulen sind verpflichtet, Studierende mit sichtbaren und unsichtbaren Behinderungen individuell zu unterstützen, zum Beispiel durch technische Hilfsmittel, Nachteilsausgleiche bei Prüfungen und barrierefreie Zugänge. Dies gilt insbesondere für Legasthenie. Bevor ich nach England ging, hätte ich nie gedacht, dass der Anteil dyslexischer Studierender so hoch sein könnte.
Bereiche wie klassische Musik und Komposition werden nach wie vor von weißen Männern dominiert. Die Race Equality Charter zielt darauf ab, die Repräsentation ethnischer Minderheiten zu erhöhen und den Hochschulalltag von BIPOC-Studierenden (Black, Indigenous, and other People of Color) und -Personal zu verbessern. Immer wieder wurden wir Lehrenden gezielt geschult, um eigene, vielleicht nur halb bewusste Vorurteile besser zu erkennen und abzubauen. Ich erinnere mich noch an ein online durchgeführtes „Unconscious Bias Training”, das ich bereits vor 2010 absolviert habe.
Daten über die ethnische Zusammensetzung von Studierenden und Personal werden fortlaufend erhoben und analysiert. Insbesondere die klassischen Musikfakultäten stehen unter dem Druck, ihren traditionell geringen Anteil an ethnischen Minderheiten zu erhöhen. Dazu werden Aktionspläne entwickelt, deren Umsetzung ebenfalls regelmäßig überprüft wird.
Auch die Berufungsverfahren laufen sehr transparent und effizient ab. Von meiner Bewerbung bis zur Vertragsunterzeichnung für meine unbefristete Vollzeitstelle vergingen nur wenige Wochen, was eher die Regel als die Ausnahme ist. Meine Erfahrungen mit solchen Verfahren in Deutschland waren völlig andere.
Feedback zur Lehre
In den letzten Sitzungen jedes Moduls wurden Evaluationsbögen an die Studierenden verteilt, die diese anonym im Studierendensekretariat abgeben konnten. Die zusammengefassten Rückmeldungen aus diesen Fragebögen wurden im Student-Staff Committee diskutiert, das jedes Semester tagte. An diesen Sitzungen nahmen neben Lehrenden und Studierenden auch Vertreter des Studiensekretariats und der Bibliothek teil. Hier wurden Wünsche und Beschwerden der Studierenden sowohl zur Organisation als auch zu den Lehrinhalten der Module gemeinsam diskutiert, Ergebnisse und gegebenenfalls konkrete Veränderungspläne protokolliert und in der nächsten Sitzung des Gremiums nachgehalten.
Trotz mehrjähriger Lehrerfahrung in Deutschland musste ich – wie alle Hochschullehrenden in Großbritannien – zunächst den zweijährigen berufsbegleitenden Masterstudiengang Postgraduate Certificate in Higher Education (PGCert) absolvieren, um die offizielle Lehrbefähigung zu erlangen. Diese zusätzliche Belastung während der Probezeit empfand ich rückblickend keineswegs als Nachteil: Als Ausländer war ich dankbar für die fundierte Einführung in das britische System und die Möglichkeit, meine hochschuldidaktischen Kompetenzen zu erweitern.
An meiner damaligen Universität Brunel war es üblich, dass alle Lehrenden am Ende eines jeden Semesters eine schriftliche Evaluation über den Verlauf und die Ergebnisse der von ihnen verantworteten Module vorlegten. Darüber hinaus wurden die Leistungen aller Fakultätsmitglieder – vom Lecturer bis zum Professor – jährlich in einem ausführlichen Mitarbeiter:innengespräch mit schriftlicher Dokumentation protokolliert. Daraus resultierten individuelle Zielvereinbarungen, deren Umsetzung im Folgejahr überprüft wurde. Solche Verfahren sind im britischen Hochschulwesen keine Ausnahme, sondern an nahezu allen Universitäten in ähnlicher Form etabliert, auch wenn die konkrete Ausgestaltung variiert.
Hochschul-Ranking
Beurteilungen der Studierenden über ihren Studiengang und ihre Hochschule fließen maßgeblich in das nationale Hochschulranking ein. Zu meiner Zeit wurden die Daten dafür mit dem National Student Survey (NSS) erhoben. Um die Studierenden zur Teilnahme zu motivieren und die Rücklaufquote der Fragebögen zu erhöhen, betrieben die Hochschulen einen erheblichen Aufwand, es wurden auch regelmäßig iPads unter den Teilnehmenden verlost. Und obwohl der Aufruf „Vote 5!” (5 ist die Höchstpunktzahl) offiziell verboten ist, wird diese Botschaft dennoch deutlich kommuniziert.
Diese Rangliste wird jährlich vom Independent, der Times und der Sunday Times veröffentlicht. Ähnlich wie im Fußball gibt es in diesen sogenannten „League Tables“ dann Aufsteiger und Absteiger. Sie sollen Studieninteressierten und Eltern als wichtige Entscheidungshilfe dienen, in welche Institution sie ihr Geld für eine Hochschulausbildung investieren wollen.
Seit 2014 bewertet das aus dem Research Assessment Exercise (RAE) hervorgegangene Research Excellence Framework (REF) alle fünf bis sieben Jahre die Forschungsqualität der britischen Universitäten. Ziel ist es, die Verteilung der Forschungsgelder nach Qualitätskriterien festzulegen. Das letzte REF fand 2021 statt, die Rankings wurden im Mai 2022 veröffentlicht.
Das Verfahren wird analog für alle Musikstudiengänge im staatlichen Hochschulbereich durchgeführt und bedeutet für die Institutionen in den Jahren vor dem Stichtag einen erheblichen zeitlichen, personellen und finanziellen Aufwand. Ich selbst habe an den beiden Evaluierungsverfahren 2008 und 2014 teilgenommen. Meine Kompositionen und Aufführungen wurden unter dem Aspekt der Relevanz für die öffentliche Mittelzuweisung an die Hochschule als „Research Outputs“ eingestuft.
Die Einreichungen der einzelnen Disziplinen werden nach einem festgelegten Stichtag von fachspezifischen Peer-Review-Gremien begutachtet. Die Einstufung konzentriert sich auf die drei Teilbereiche: Forschungsergebnisse, Forschungsumfeld und Auswirkungen der Forschung, den sogenannten „Impact“. Dieser wird im REF definiert als Wirkung, Veränderung oder Nutzen für Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, öffentliche Politik oder Dienstleistungen, Gesundheit, Umwelt oder Lebensqualität über den akademischen Bereich hinaus. Um diesen Nutzen sicherzustellen, sollen zur Messung des Impacts „evidenzbasierte Ansätze” eingesetzt werden. Im REF 2021 wurden 41 % aller Forschungsbeiträge als „world-leading” (4) und 43 % als „internationally excellent” (3) bewertet.
"Artistic Research"
Kritiker argumentieren, dass das Research Excellence Framework (REF) dem Hochschulsystem schadet, da der „Impact” nicht unbedingt die Qualität der Ergebnisse widerspiegelt. Vielmehr werde mittelmäßige Forschung gefördert und bei der Durchführung langfristiger Projekte entmutigt. Für Kunstschaffende, die nicht ständig auf den Leuchttürmen des Kulturbetriebs sichtbar sind, bedeutet dies, sich von Dritten in ein Ranking-System einordnen lassen und den öffentlichen „Impact” ihrer Kunst ständig unter Beweis stellen zu müssen.
In Deutschland steht die Kunst unter dem besonderen Schutz des Grundgesetzes. Für mich war gerade ihre scheinbare „Nutzlosigkeit” immer eine ihrer wichtigsten Qualitäten. Unter der Ägide des REF schien es mir, als müsse Kunst erst einmal ihre Daseinsberechtigung unter Beweis stellen, indem sie forschend tätig wird.
In England war die Debatte über das Konzept des „Komponierens als künstlerische Forschung” zu meiner Zeit als Hochschullehrer bereits in vollem Gange. Sie wurde durch den 2015 in der Musikzeitschrift TEMPO erschienenen Artikel „Composition is Not Research” meines direkten Kollegen John Croft neu angefacht. Mit Blick auf das Dilemma zeitgenössischen Komponierens an englischen Hochschulen argumentierte er, dass Künstler:innen sich entweder der Illusion hingäben, tatsächlich eine Art „Forschung” zu betreiben, oder aber die Absurdität des Konzepts durchschauten und weiter so täten als ob, um den Erwartungen von Geldgebern zu entsprechen.
Für seine Dissertation „Composing Institutions and Institutionalising Composers” (2021) interviewte Matthew Warren Komponist:innen, die an englischen Universitäten unterrichten. Er stellte einen Legitimationskonflikt zwischen Institutionen und künstlerischer Praxis fest, bei dem sich komponierte Musik in einem Umfeld, in dem Gelder hauptsächlich für „Forschungszwecke” fließen, zunehmend rechtfertigen muss.
Nach dem Brexit
Seit dem Brexit gelten EU-Bürger:innen in Großbritannien als „Ausländer“ und müssen die deutlich höheren Gebühren für „Internationals“ zahlen, was 2021 zu einem Rückgang der EU-Studierenden um 50 % führte. Während der COVID-19-Pandemie haben die britischen Hochschulen, die grundsätzlich stark auf Einnahmen aus Studiengebühren angewiesen sind, einen weiteren Teil ihrer internationalen Studierenden verloren. Der Verlust des Zugangs zu Erasmus+ und anderen EU-Förderprogrammen hat die finanzielle Situation vieler Hochschulen weiter verschärft. Neue Visabestimmungen erschweren den Familiennachzug internationaler Studierender. Ab April 2025 muss vor der Einreise nach Großbritannien eine kostenpflichtige elektronische Einreiseerlaubnis (ETA) beantragt werden. Die EU plant für Einreisende aus UK ähnliche Regelungen.
Die Internationalisierung der britischen Hochschulen war allerdings – nicht zuletzt aufgrund finanzieller Zwänge – auch schon früher strategisch betrieben worden. Bereits Ende der 2000er Jahre planten viele Universitäten, sich durch Dependancen in China ein weiteres finanzielles Standbein zu schaffen – so auch meine Universität Brunel.
Lange Zeit kam die Mehrheit der ausländischen Studierenden aus der Volksrepublik. Obwohl sich indische Studierende in der Regel weit weniger für westliche Musik interessieren als chinesische, liegt Indien bei den Studierendenzahlen inzwischen vor China. Britische Hochschulen werben verstärkt in den ehemaligen Commonwealth-Staaten, um die durch den Brexit entstandene europäische Lücke zu kompensieren. Steigende Kosten und bürokratische Hürden machen Großbritannien aber auch für diese Länder zunehmend unattraktiv.
Kurz blitzte in mir die Hoffnung auf, dass die Hochschulen in der EU nach dem Brexit das angelsächsische Modulsystem mit seinen Abschlüssen BA, MA, PhD noch einmal grundsätzlich infrage stellen könnten. Schließlich war es gerade Großbritannien, das den Bologna-Prozess mit Verve vorangetrieben hatte. Die Umstellung hat aber wohl so viele Energien, Ressourcen und Strukturen verschlungen, dass der Weg zurück ein fast übermenschlicher Kraftakt wäre.
Umso wichtiger wäre es, aus dieser Entwicklung zu lernen und bildungspolitische Entscheidungen in Zukunft nachhaltiger und weitsichtiger zu treffen. Denn fast die gesamte europäische Hochschullandschaft folgt inzwischen – mal mehr, mal weniger ausgeprägt – dem englischen Vorbild, meist unter scheinbar ganz unschuldigen Überschriften wie „Qualitätssicherung“, „bessere Verzahnung mit dem Arbeitsmarkt“ oder „stärkere Drittmittelfinanzierung“. Diese Entwicklungen untergraben letztlich die Freiheit von Kunst, Lehre und Wissenschaft – Freiheiten, die beispielsweise in der deutschen (Art. 5 Abs. 3) oder der italienischen Verfassung (Art. 33) ausdrücklich garantiert sind.
Schließung von Musikstudiengängen
Ab 2026 könnten drei Viertel der britischen Universitäten rote Zahlen schreiben. Durch die erneute Änderung der Visa-Bestimmungen wird mit einem weiteren Rückgang internationaler Studierender gerechnet. Nach 44 Jahren nahm die Oxford Brookes University ab 2023 keine Musikstudierenden mehr auf. Als Reaktion „auf finanzielle Herausforderungen, darunter eingefrorene Studiengebühren, steigende Kosten und ein verändertes Studierendenverhalten“ schloss 2024 die University of Kent ihre Abteilung mit allen Musik- und Toningenieur-Studiengängen. 58 Vollzeitstellen wurden gestrichen. Im Januar 2025 berichtete die BBC, dass die Universität Cardiff aufgrund ihrer Finanzierungslücke plant, 400 volle Stellen zu streichen und Studiengänge abzuwickeln, darunter auch Musik.
Der renommierte Neue Musik-Pianist und Hochschullehrer Ian Pace beklagte in einem Beitrag für die Times, dass allein zwischen 2017 und 2023 neben Kent und Oxford Brookes auch Abertay Dundee, Cumbria und Wolverhampton ihre Musikstudiengänge komplett eingestellt haben. Die Schließung ganzer Fakultäten oder Hochschulen mit der Begründung, sie seien „finanziell nicht überlebensfähig”, ist Auswuchs eines ungezügelten materialistischen Kapitalismus. Universitäten gehören wie Kunst, Sport, öffentlicher Verkehr, Schulen und weitere gesellschaftliche Bereiche zur Daseinsvorsorge und müssen nicht in erster Linie „rentabel“ oder gar „profitabel“ sein.
Fazit: Kunst und Bildung jenseits der Marktlogik
Meine Zeit in Großbritannien war künstlerisch, pädagogisch und menschlich sehr bereichernd. Doch das britische Hochschulsystem, das als eines der ersten in Europa Studiengebühren eingeführt hat, zeigt exemplarisch die Folgen einer ideologischen Ökonomisierung von Kunst und Bildung. Statt Wissen und Kompetenz in den Mittelpunkt zu stellen, dominiert in England die Anpassung an Marktmechanismen. Paradoxerweise stehen viele Universitäten trotz ihrer marktgetriebenen Orientierung finanziell am Abgrund. Das sollte Deutschland und andere europäische Länder alarmieren: Wenn Bildung, Wissenschaft und Kunst wirklich frei sein sollen, müssen wir sie von ökonomischen Zwängen befreien.
Kunst, Wissenschaft und Unterricht dienen nicht der Profitmaximierung, sondern sind wesentliche Pfeiler unserer demokratischen Gesellschaft. Ihre Zukunft hängt von unserer Entschlossenheit ab, sie gegen die Vereinnahmung durch irgendwelche Märkte zu verteidigen. Ein Studium darf nicht bloße „Berufsvorbereitung“ sein, sondern muss kritisches, kreatives und eigenständiges Denken in gesellschaftlicher Verantwortung fördern. Bildung und Kunst sind keine Waren, sondern öffentliche Angelegenheiten. Ihre fortschreitende Ökonomisierung zerstört die Freiheit des Denkens und damit die Grundlagen für Innovation und echten Fortschritt. Um das Fundament einer zukunftsfähigen Gesellschaft zu stärken, bedarf es einer klaren Kurskorrektur: Jegliche Marktlogik in diesen Bereichen muss zurückgedrängt und überwunden werden.
Der Autor dankt Prof. Dr. Björn Heile und Prof. Dr. Andrea Pieroni für ihre wertvollen Hinweise auf aktuelle Entwicklungen.
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CROFT, J. (2015): „Composition is Not Research“, Tempo 69(272), S. 6–11. Cambridge University Press
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HIGHER Education Policy Institute (2023): „Public attitudes to higher education – what does the evidence tell us?“. Vorwort zum Bericht der Stiftung HEPI / UPP. 30. März. Online auf: https://www.hepi.ac.uk/2023/03/30/public-attitudes-to-higher-education-what-does-the-evidence-tell-us (Abruf: 14.4.2025)
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WARREN, M. (2021): Composing Institutions and Institutionalising Composers: Value and Discipline in Contemporary English University Composition. Dissertation. Durham University
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