Leuchten aus Lärm und Stille

Bericht

Heinz Holliger vertritt Klaus Huber – nicht nur zum Hundertsten

Dieses Jahr wurde den Avantgarde-Komponisten Luigi Nono, Luigi Dallapiccola und des Schweizers Klaus Huber anlässlich ihres hundertsten Geburtstags mit Konzerten gedacht. Zu Lebzeiten machten monumentale Aufführungen von sich reden, etwa Nonos „Prometeo – Tragödie des Hörens“ in Venedig oder Hubers „Erniedrigt – Geknechtet – Verlassen – Verachtet“ in Donaueschingen. Der Tod Nonos 1990 erschütterte noch die Musikwelt; als Huber 2017 starb, nahm es gerade noch die Fachwelt zur Kenntnis. Letzterer findet in den Konzertsälen immer weniger Beachtung. Dabei zählte Huber bis zu den 1990er Jahren im deutschsprachigen Raum zu den meistgespielten aktuellen Komponist:innen. Sein Œuvre deckt mit innovativer Orchester-, Kammer- und Chormusik sowie Opern und Oratorien mit und ohne elektronische Anreicherungen alle Musikgattungen ab. Trotz einer gewissen Sperrigkeit der Macharten seiner Stücke erfuhr Huber Zuspruch in Form wichtiger Auszeichnungen, etwa mit dem renommierten Ernst von Siemens-Musikpreis, den er zu seinem großen Unbehagen allerdings erst nach seinem eine Generation jüngeren Landsmann Heinz Holliger und nach seinem früheren Schüler Brian Ferneyhough erhielt.

Lehre und Lehrer

Mehr als „Hemmschuh“ denn als Qualitätssiegel scheint es sich bei ihm erwiesen zu haben, dass er zu Lebzeiten weltweit als wichtigster Kompositionslehrer der Neuen Musik galt statt als herausragender Komponist, der in der gleichen Liga wie Stockhausen oder Boulez spielte. Die Liste seiner Schüler:innen liest sich wie ein Who-is-who der Avantgarde-Musik, angefangen bei Brian Ferneyhough, Toshio Hosokawa und Michael Jarrell über Younghi Pagh-Paan, Wolfgang Rihm und André Richard bis zu Kaija Saariaho. Sie alle kamen seinetwegen an die Hochschule für Musik nach Freiburg im Breisgau. Seinen Ruf hatte er sich erworben, weil er sich primär auf die Förderung ihrer persönlichen, individuellen Ausdrucksfähigkeiten konzentrierte, statt eigene Verfahrensweisen zu lehren. Zu seinem Konzept gehörte es auch, Studierendenensembles in unterschiedlichen Konstellationen zu fördern, so dass die Kompositionsstudierenden das Geschriebene erstmals hören konnten.

Die Begabung im Lehren von Musikkreation erarbeitete sich Huber wie Schönberg zum größten Teil als Autodidakt. Sein erster Kompositionslehrer war sein Vater Walter Simon Huber, ein Lehrer, Chordirigent und Komponist, dessen Werke jedoch nie zu größerer Geltung gelangten. Am Konservatorium Zürich war Klaus Huber zuerst Geigen-, dann Bratschenschüler der legendären ungarischen Geigenvirtuosin, des früheren Wunderkinds Stefi Geyer, die unter anderem die Violinkonzerte von Bartók und Schoeck uraufführte. Parallel dazu bekam er Stunden bei seinem Patenonkel und landesweit als Oratorienschreiber bekannten Willy Burckhard. Seine „Ausbildung“ schloss er mit einem halbjährigen Studienaufenthalt in Berlin bei Boris Blacher ab, nachdem er zuvor bereits bis 1955 sechs Jahre lang als Geigenlehrer am Zürcher Konservatorium hauptamtlich tätig gewesen war. Dem Komponieren widmete er sich – schon damals Familienvater – an den Nachmittagen.

Klaus Huber brachte es in der Reihentechnik zur Meisterschaft und vertiefte sich in die Mikrotonalität. Weltweit galt er als Aktivist und Vertreter einer humanistischen Haltung, welche auf christlichen Werten aufbaut und sich der sogenannten Befreiungstheologie einer Dorothee Sölle verpflichtet fühlte, die eine radikal kirchenkritische Interpretation des Evangeliums vertrat. Persönliche Dramen wie der Tod eines Bruders oder der Selbstmord seiner ersten Frau hinterließen drastische Spuren in seinem musikalischen Schaffen, wie die dieser Tage veröffentliche Biografie „Welt im Werk. Klaus Huber (1924-2017)“ von Corinne Holz aufzeigt. Seine Kompositionen zeugen von einem Aufgewühlt-Sein durch die diesseitige Welt, das ihn zu einer „Ausdrucks-“ bzw. „Bekenntnismusik“ bewegte, die primär, so Huber, bewusstseinserweiternd wirken sollte und könnte.

Mit vollem Einsatz

Als einer der aktivsten Fürsprecher des Werks von Klaus Huber gilt der inzwischen 85-jährige Heinz Holliger, der Huber als Instrumentalist, Dirigent und anfänglich kompositorischer Ratsuchender sowie langjähriger Familienfreund stets nah begleitet hat. Besonders angetan ist Holliger von Hubers magisch zu nennender Fähigkeit, Klänge so miteinander zu mischen, dass die einzelnen Instrumente sich nicht mehr voneinander unterscheiden lassen und sie schließlich „transzendieren“. Der von Charles Koechlin „translucide“ genannten Machart Hubers gelinge es immer wieder – so Holliger im Booklet von „weitergeben“, der 2023 mit dem Collegium Novum bei NEOS erschienenen „Anthology of Swiss Music“ –, Klänge „durchscheinend“ wirken zu lassen, so dass dahinter ein Licht sichtbar bleibe.

Nun wollte Holliger mit Auftritten der beiden besten Spezialensembles für zeitgenössische Musik im Lande, dem Collegium Novum Zürich und dem Genfer Ensemble Contrechamps, den hundertsten Geburtstag Klaus Hubers in Basel und Zürich sowie in Genf mit der Aufführung exemplarischer Werke gebührend feiern. Krankheitsbedingt sah sich jedoch Holliger gezwungen, alle seine Dirigate, die er im Vorfeld der drei Konzerte als „eine Herzensangelegenheit“ bezeichnete, abzusagen. Ersetzt wurde er in Basel und Zürich durch die äußerst geschmeidige griechische Dirigentin Zoi Tsokanou, die sich binnen Kürze mit der komplexen Materie vertraut machte, so dass sie die ihr anvertrauten Stücke souverän leitete. In den beiden deutsch-schweizer Städten stand Hubers oratorisches Werk „Cantiones de Circulo gyrante“ für Soli, gemischten Chor und Instrumentalensemble an. Die Komposition wurde 1985 zur Feier des Wiederaufbaus der zwölf im Krieg zerbombten romanischen Kirchen in Köln in St. Maria im Kapitol uraufgeführt. Sie dramatisiert das apokalyptische Verschwinden der Zeit. Visionen der mittelalterlichen Mystikerin, Äbtissin, Dichterin und Musikerin Hildegard von Bingen umreißen in einem großen Bogen das Heilsgeschehen von der Weltenschöpfung über apokalyptische Untergänge bis zu einer erlösten Endzeit. Die mit außerordentlicher Bild- und Aussagekraft geprägten Texte Hildegards stammen aus ihrem Werk „Scivias“ (Wisse die Wege), im Speziellen aus „De circulo gyrante“. Auch einige Kompositionsstellen der genialen Nonne webte Huber mit ein. Der Text beleuchtet den Lauf der sich immer weiter drehenden Zeit. Bei Huber wird er in der lateinischen Originalsprache belassen und von einem gemischten Chor, einem Bariton und zwei solistischen Frauenstimmen gesungen. Als zeitgenössische Ergänzung stehen ihnen von einem Sprecher deklamierte Gedichte gegenüber, die Heinrich Böll kurz vor seinem Tod auf Wunsch des Komponisten schrieb. Diese beschwören den Untergang der Stadt ebenso drastisch wie die mittelalterlichen, vor über tausend Jahren entstandenen Texte. Außerdem klagen sie die nationalsozialistischen Verursacher der Katastrophe an. Böll stellte seine Gedichte dem Komponisten als „Steinbruch“ zur Verfügung, die dieser dann der Eindringlichkeit wegen immer stärker zu Einsprengseln verkürzte. Huber unterwarf die Worte einer strengen Zeitorganisation. Böll hatte fälschlicherweise angenommen, Huber wolle ein Requiem schreiben. Als kurz darauf der Nobelpreisträger starb, reagierte der Komponist, indem er tatsächlich den Requiem-Text einbezog und aus der Einstimmigkeit der Requiem-Melodik den Chor entwickelte.

Angesichts der schwierigen akustischen Bedingungen einer romanischen Kirche mit viel Hall standen bei der Fertigung dieser Komposition neben symbolischen auch ganz konkrete Überlegungen bezüglich des Raumklangs im Vordergrund. So ist in diesem Werk wie in dem rund zehn Jahre früher entstandenen Monumentalstück „Erniedrigt – Geknechtet – Verlassen – Verachtet“ ein Bestreben zu sehen, den Kosmos von Satzformen, Konstruktionsweisen, Forschungen im Mikrointervall- und Geräuschbereich, an Zeitordnungen und Zeitschichtungen, an vokalen Äußerungsmöglichkeiten von Flüstern und Sprache über Zwischentönungen des Sprechgesangs bis zum normalen Gesang und zum Schrei methodisch und prozessual genau zu organisieren, einschließlich der Gliederungen und Differenzierungen im ausgebauten Spektrum zwischen Tutti und hingetupfter Kammermusik. Der Zusammenstoß von äußerstem Pianissimo an der Hörgrenze und äußerstem Fortissimo fast an der Schmerzgrenze bezeichnen den Raum zwischen Verstummen und Schrei und deuten – so der Komponist – „die Richtung dieser Musik als Passion des ausgebeuteten Menschen in unserer Zeit“. Der Soziologe und Politologe Dieter Senhaas deutete die Ursache dafür als Angst, die vor der letztlich selbstinitiierten Zerstörung der Menschheit herrsche. Erstaunlich, wie aktuell und eindringlich dieses Stück unsere Gegenwart musikalisch widerspiegelt.

Klangzauber im Grossmünster

Die Zürcher Festaufführung zu Hubers hundertstem Geburtstag im mittelalterlichen Grossmünster, der Stammkirche des gestrengen Zürcher Reformators Huldrych Zwingli, war grandios. Zu verdanken war dies entfesselten Sänger:innen: der Sopranistin Aki Hashimoto, der als Alt agierenden Christina Daletska, dem als Evangelisten erschreckend lautstarken Bariton Robert Koller, dem Sprecher Lucas Rössner, dem Kontrabassisten Aleksander Gabrys, den höchst präzis singenden und den Raum voll erfüllenden Basler Madrigalisten unter Leitung von Raphael Immoos und den gruppenweise hinter, neben und vor dem Lettner gemeinsam oder als Einzelakteur:innen rund um das Publikum im Auditorium platzierten hervorragenden Musiker:innen des Collegium Novum.

Die von Huber so oft angestrebten und von Holliger so geschätzten transzendentalen Klänge strahlten plötzlich aus antiphonalen, mitunter gleichzeitig erklingenden Textstellen von Hildegard und Böll heraus, indem sie es sozusagen im chaotischen Aufeinanderprallen immer wieder zuließen, dass einzelne Lichtblicke „durchschienen“. Diese wirbelten durch den mittelalterlichen Kirchenraum von hinten nach vorne, von unten nach oben und umgekehrt, aus Süden, Osten, Norden und Westen so durcheinander, dass wohl kaum jemand während der Aufführungsdauer von über vierzig Minuten sich diesem Sog entziehen konnte.

Vor den „Cantiones“ zeugten zwei weitere Werke früherer Huber-Schülerinnen von raffinierten Satztechniken und hohem dramaturgischem Gespür: in der Aufführung durch die Basler Madrigalisten das höchst kunst- und wirkungsvoll durchgearbeitete „Echo!“ für acht Stimmen und Elektronik von Kaija Saariaho mit einem Gedicht von Aleksi Barrière, dem Sohn der Komponistin, über Echo und den in sein Spiegelbild verliebten Narziss sowie in der Aufführung von Christina Daletska und dem Collegium Novum „SOWON/ Wunsch“ für Sopran und Instrumentalensemble von Younghi Pagh-Paan nach Texten von Anna Achmatowa und Rose Ausländer.

Zeitgenoss:innen in Genf

Eine Woche später spielte in Genf das Ensemble Contrechamps Klaus Hubers spätes Stück „Erinnere dich an Golgatha …“ nicht im Verbund mit Kompositionen von Schüler:innen, sondern mit Werken von Luigi Nono und Heinz Holliger, dem Freund und „Mitstreiter“. Letzterer fehlte erneut als Dirigent. An seiner Stelle leitete Emilio Pomarico schwungvoll das sieben Jahre vor Hubers Tod vom Collegium Novum in Auftrag gegebene und 2010 uraufgeführte Werk für Kontrabass (erneut brillant: Aleksander Gabrys) und 18 Instrumentalisten, eine um live-elektronische Elemente erweiterte Neufassung des 1976/77 entstandenen, gleich besetzten „Erinnere dich an G...“. Urheber der „Rekomposition“ war André Richard, der die „Klanghülle“ auf Wunsch von Huber im Experimentalstudio des SWR angefertigt hatte und nun auch in Genf die Klangregie übernahm.

Huber entwickelte das vierteilige Stück ursprünglich ganz aus der Sonorität des Soloinstruments heraus, und zwar in einer abgeänderten Stimmung, welche die Erzeugung von Flageoletts und Doppeltflageoletts begünstigt und eine flirrende, wenn nicht gar irre Grundstimmung erzeugt. Das Stück basiert auf einem Gedicht der Theologin Dorothee Sölle rund um die vier zentralen Themen Krankheit, Hunger, Alter und Tod – mit furiosen Einsätzen des Kontrabasses auf je einer der vier leeren Saiten. Die Live-Elektronik projiziert dann diesen instrumentalen Part in einen mehrdimensionalen, bewegbaren und somit in einen deutlich vergrößerten Klangraum.

Auch Luigi Nono interessierte sich sehr für (Live-)Elektronik und kam deswegen in den 1980er Jahren häufig ins Experimentalstudio des späteren SWR nach Freiburg, wo er mit Hilfe von Hans Peter Haller und André Richard die Elektronik zu allen seinen späten Werken realisierte, darunter auch „Prometeo“. Zuvor schon ließ er in seinem Mauricio Pollini gewidmeten Werk „..... sofferte onde serene ...“ (1976) ein Klavier (hier von Antoine Françoise gespielt) in Dialog mit einer Tonbandaufnahme treten, die Geräusche, Glockengeläute und von Pollini gespielte Akkorde enthält. Das Stück gilt dem Andenken an die kurz vorher verstorbenen Komponistenfreunde Bruno Maderna und Gian Francesco Malipiero, an die Eltern des Komponisten und anderen traurigen Ereignissen. Ein Erinnerungsstück ist auch Nonos „A Pierre. Dell’azzurro silenzio, inquietum“ für Kontra-Altflöte (Susanne Peters), Kontrabassklarinette (Laurent Bruttin) und Elektronik. Der Anlass war diesmal kein trauriger, sondern es ist ein virtuoses Ständchen zum sechzigsten Geburtstag von Pierre Boulez mit verwirrenden Allusionen, die der Raumkomposition geschuldet sind: Auch hier sind die beiden Instrumente in eine Klanghülle getaucht, in der die Hörer:innen nie genau wissen können, woher die einzelnen Töne rühren. Sozusagen zum Innehalten und zum Verschnaufen kehren komponierte Stille und Verstummen im Verlauf des Stücks immer wieder zurück. Dennoch und trotz des sehr langsamen Tempos sowie der größtenteils langen Noten leuchten immer wieder kurze Ereignisse aus dem Klangfluss heraus. Bei Holligers „Biaute … estrange“ handelt es sich schließlich um hochvirtuose Machaut-Transkriptionen für drei Bratschen. Unter anderem mit Hilfe von Flageoletts wird eine Schwerelosigkeit angestrebt, die an Hubers transzendentale Klänge erinnert und sie mitunter sogar überflügelt.

Hubers Wirkung heute?

Fragt man hiesige Komponist:innen nach der Relevanz von Hubers Schaffen, ist die Resonanz eher verhalten. Musiker, die Söhne von Huber sein könnten, etwa Dieter Ammann (1962), der heute an der Luzerner Musikhochschule Komposition unterrichtet und dessen Klavierkonzert derzeit für Furore in internationalen Konzertsälen sorgt, oder Edu Haubensak (1954), der in Basel studierte, dort auch Kompositionskurse und Meisterklassen bei Heinz Holliger (1996) und Klaus Huber (1997) besuchte und dessen zehnteiliger Klavierzyklus „GROSSE STIMMUNG l–X“ bei Wien Modern und der Ruhrtriennale auf Resonanz stieß, verneinen Einflüsse. Aus der nächstjüngeren Generation meint dagegen Michael Pelzel (1978), der 2005 einen Kurs bei Huber an der Musikakademie Basel besuchte, dieser hätte auf sein eigenes Schaffen zwar keinen direkten Einfluss gehabt, doch habe ihn dessen sehr eigener Zugang zu den mikrotonalen arabischen Skalen beeindruckt, die in Hubers späten Werken eine sehr zarte, subtile und zerbrechliche Musik bewirkten, beim Hören derer man aber nicht zwingend einen arabischen Einfluss vermute. Auch der 1977 in Kolumbien geborene, seit 2001 in Basel lebende Idrobo Arce Leonardo hat Huber als Dozent 2003/2004 in Kursen erlebt. Dessen soziales Engagement beeindruckt ihn neben den mikrotonalen Errungenschaften am meisten. Er ist an der Vera Oeri-Bibliothek an der Musikhochschule Basel tätig, wo er zusammen mit der Musikwissenschaftlerin Martina Wohlthat anlässlich des runden Geburtstags die auf Hubers Aktivitäten in Basel konzentrierte kleine informative Ausstellung „Der Komponist Klaus Huber (1924–2017)“ kuratiert hat. Zehn Themeninseln zeigen die Beziehungen des Jubilars zu der Musikakademie Basel, wo er als zehnjähriger Geigenschüler unterrichtet wurde und von 1963 bis 1972 selbst als Kompositionslehrer wirkte. Jüngere Komponist:innen gaben keine Antworten darauf, ob und wie sie durch Huber beeinflusst wurden. Und so liegt es wohl weiter an Heinz Holliger, der dieses Jahr seinen 85. Geburtstag feierte, landauf, landab für dessen Musik einzustehen.